DIE DEFEKTE KATZE - Pressestimmen
„Wunderbar unaufgeregt, aber mit feinem Gespür für Ängste, Schlüsselmomente und Wendepunkte erzählt Regisseurin Susan Gordanshekan von einer Beziehung, die sich zunehmend als defekt erweist, wie die Katze, die Mina in den gemeinsamen Haushalt einbringt.“ ( Berlinale Katalog 06.02.2018)
"Und doch ist es nicht der Drehbucheinfall, eine Katze zum Spiegelbild einer dysfunktionalen Beziehung zu machen, der Susan Gordanshekans Drama „Die defekte Katze“ zum Hingucker macht. Es ist der Mut, mit dem die Deutschiranerin gleich zwei in Westlerinnen-Augen stark belastete Themen angeht: den orientalischen Mann und die arrangierte Ehe [...] Die wenigen Sätze, das gegenseitige Beobachten, die Anspannung, plötzlich mit einem völlig unbekannten Menschen die Intimität der vier Wände zu teilen, das ist ein Eiertanz für Frau und Mann, den Susan Gordanshekan präzise zeichnet."( Gunda Bartels, Tagesspiegel 20.02.2018) >> ganzer Artikel
„So differenziert gezeichnet ist die Variation des Themas der traditionellen, arrangierten Ehe sonst nie.“ (Gunda Bartels, Tagesspiegel 15.02.2018)
"Sie [Die Regisseurin] wirft einen frischen Blick auf das Thema Paarbeziehung und Migration. Es gelingt ihr in ihrem Spielfilmdebüt, mit erwartbaren Klischees nur zu spielen und immer wieder überraschende Wendungen für die Handlung zu finden. Typische Probleme von Migration und interkulturellen Missverständnissen werden in zahlreichen kleinen Details gezeigt, sie überstrahlen aber nie die Individualität der Personen und ihrer jeweiligen Entscheidungen."(Ullrich Sonnenschein, epd-Film)
"Das humorvolle Drama über Vorurteile, Integration und unterschiedliche Rollenbilder erforscht mit viel Sinn für Zwischentöne, was innerhalb von Beziehungen schiefgehen kann, welchen Anteil die Gesellschaft daran trägt, aber auch jeder Einzelne. Die Figuren sind dabei äußerst vielschichtig und lebensnah gezeichnet; ebenso aufmerksam und detailgenau setzen sich die Schauspieler damit auseinander. (Julia Teichmann, Filmdienst)
"Klug und mit zahlreichen feinen Beobachtungen kombiniert Gordanshekan die Konflikte in der Entstehung einer Paarbeziehung mit den Themen Migration und Integration. […] Die defekte Katze ist, erfreulicherweise, kein Thesenfilm. Er liefert keine Pro- und Contra-Argumente für beziehungsweise gegen sein Sujet der arrangierten Ehe. Auch geht es Gordanshekan offenkundig nicht um Zuspitzungen: Es kommt hier weder im Strang um die Beziehung zwischen Kian und Mina noch in Minas Versuchen, sich im deutschen Alltag zu orientieren, zur Eskalation, zur übergroßen Dramatik. Vielmehr beobachtet Gordanshekan angenehm unaufgeregt und präzise ihre beiden Hauptfiguren und bleibt dabei zudem völlig unparteiisch. Das Skript zeichnet Kian und Mina als komplexe, nachvollziehbare Charaktere – und Hadi Khanjanpour (Bad Banks) und Pegah Ferydoni (Türkisch für Anfänger, Women Without Men) spielen diese Rollen mit sehr viel Empathie. (Andreas Köhnemann, Kino-Zeit )
"Das Schöne an diesem Film ist, dass er unaufgeregt ist, stellenweise sanft lustig und gleichzeitig so aufrichtig traurig: Er erzählt uns einen alltäglichen Prozess, das Sichkennenlernen, das Sich-(nicht)-Verlieben aus einer Perspektive, jener der arrangierten Heirat, die wir so normalerweise nicht kennen. Er erzählt damit aber etwas Grundsätzliches, das sich fast genauso als Kommentar auf die westliche Vorstellung von Liebe heute verstehen lässt: Es geht halt nicht alles auf Knopfdruck, sondern braucht Zeit. Das Kennenlernen zwischen Mina und Kian findet nicht, wie man denken könnte, im Zeitraffer statt. Es ist voller zarter Peinlichkeiten und hilflosen Schweigens. (Hannah Lehmann, Die Welt)
"Angenehm unaufgeregt, aber einfühlsam, dabei präzise beobachtet, mit lakonischem Humor und poetischen Ausflügen erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Susan Gordanshekan von der langsamen Annäherung eines Ehepaars, von Culture Clash und (Über-)Integration." (Berliner Zeitung 4.10.2018 Druckausgabe)
Die Filmemacherin Susan Gordanshekan, in Deutschland geborene Tochter iranischer Einwanderer, beobachtet mit ihrem über weite Strecken kammerspielartigen Film nuanciert, klischee- und wertungsfrei die Dynamik dieser arrangierten Ehe. In den Dialogen, mit denen die beiden einander abtasten, und feinsinnig in Szene gesetzten Bildern wird unter anderem offenbar, dass eine auf diesem Weg entstandene Beziehung schnell an einem ähnlichen Punkt geraten kann wie eine romantisch motivierte. (tip Berlin)
"Ohne Partei zu ergreifen, spürt der Film die Momente von Nähe und Fremdheit auf, von den beiden Hauptdarstellern sehr intensiv und körperlich präsent gespielt." ( Harald Asel, info-radio rbb, 17.02.18)
„Susan Gordanshekan ist mit „Die defekte Katze“ eine feinfühlige, umgekehrt verlaufende Liebesgeschichte gelungen. Wunderbar unaufgeregt heftet sich die Kamera an die Figuren, denen die Schauspieler Pegah Ferydoni und Hadi Khanjanpour intensiv und sehr körperlich Charakter verleihen.“ ( Ella Tiemann, Cult-Zeitung, Feb 2018 )
"Mit faszinierender Unaufdringlichkeit erzählt die aus dem Iran stammende Regisseurin Susan Gordanshekan, wie eine Beziehung auch sein kann…Man spürt, dass die Regisseurin weiß, wovon sie erzählt. Ihr bestens besetztes Drama ist von exzellenter Klarheit. Sie fängt kleine Momente ein, zeigt, wie Vertrauen wächst, und manchmal meint man, dass sich eine Lovestory entwickelt - bis die Realität wieder zuschlägt. (Claudia Nitsche, Weser Kurier, 25.08.20)
„In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zeigt Das Erste ein wunderschönes Kleinod deutscher Kinokunst mit Pegah Ferydoni und Hadi Khanjanpour in den Hauptrollen…Es ist erstaunlich, mit welcher Bravour Autorin und Regisseurin Susan Gordanshekan nun die Verquickung des Exemplarischen mit dem Besonderen gelingt." (Julian Miller, Quotenmeter 31.08.20)
"Mit sensiblem Blick zeigt Regisseurin Susan Gordanshekan die vorsichtige Annäherung eines Paares, das unter ganz besonderen Umständen zusammenkommt, aber schon bald mit gewöhnlichen (Ehe-)Problemen zu kämpfen hat." ( Tobias Mayer, FILMSTARTS, Feb 2018)
"Was ist die Basis für Anziehung? Für einen liebevollen Umgang miteinander? Wie erarbeitet man sich Verständnis füreinander? Und baut Nähe und Vertrautheit auf? Susan Gordanshekan ist ein sehr intimer Film gelungen, der von den beiden Hauptdarstellern gut getragen wird." (Filmkürbis, Feb 2018)
"Da diese Katze einen Defekt hat und dementsprechend schwer zu kontrollieren ist, dient sie als wunderbar verschachteltes Sinnbild der komplizierten Beziehung der Beiden…Die clever durchdachte Metapher der fehlerhaften Katze ist die große Antriebskraft des Films…Die Allegorie würde aber kaum so schön zur Geltung kommen, wären da nicht die beiden hervorragenden Hauptdarsteller. Sowohl Hadi Khanjanpour als auch die aus „Türkisch für Anfänger“ bekannte Pegah Ferydoni schaffen es die Ängste und Sehnsüchte, die unsere Protagonisten beschäftigen, gekonnt auf den Punkt zu bringen. Ferydoni gebührt zudem zusätzliches Lob für den iranischen Akzent, den sie ihrem Charakter verliehen hat und der trotz ihrer im echten Leben perfekten Deutschkenntnisse kein bisschen gekünstelt wirkte." (UNCUT Movies, Feb 2018)
"Im Gegensatz zu anderen Liebesfilmen, weiß der/die Zuschauer*in von „Die defekte Katze“ nicht innerhalb der ersten drei Minuten, ob das Paar es tatsächlich schafft, eine richtige Beziehung aufzubauen, was spannungstechnisch eindeutig für „Die defekte Katze“ spricht. Wir haben es hier eben nicht mit einer überromantisierten Lovestory zu tun…Ist „Die defekte Katze“ sehenswert? Auf jeden Fall. Neben vielen gelungenen Szenen sind auch einige Momente mit dabei, die für Lacher sorgen." ( Mina Mehrabi, UnAuf Studierendenzeitung Humboldt-Universität Berlin 23.02.18)
ARTE-Interview mit Susan Gordanshekan >>Video-Link